Mercedes-Benz, der älteste Automobilhersteller der Welt, engagiert sich seit mehr als 130 Jahren im Motorsport. Die Einsätze reichen von der Formel 1 bis zu Rallyes. Entsprechend vielfältig ist dieses Kapitel der Unternehmensgeschichte. Hier kurz notiert: wichtige Jubiläen und Meilensteine. Viele weitere Daten, Geschichten und Fotos bietet das Mercedes-Benz Konzernarchiv im erweiterten und neu strukturierten Bereich Motorsport des Multimedia-Archiv- und Recherche-Systems M@RS. Link: mb4.me/mars

  • 2010: Das Mercedes GP PETRONAS F1 Team startet in eine sehr erfolgreiche Ära (15 Jahre)
  • 1995: Erster Start der Partnerschaft mit McLaren-Mercedes beim Großen Preis von Brasilien (30 Jahre)
  • 1935: Erste Grand-Prix-Europameisterschaft für die Silberpfeile (90 Jahre)
  • 1955: Von der Mille Miglia bis zur Formel 1 – das erfolgreichste Motorsportjahr (70 Jahre)
  • 2005: Formel 1-Champion Mika Häkkinen startet für AMG-Mercedes in der DTM (20 Jahre – mit aktuellem Video Norbert Haug)
  • 2000: Die neue DTM geht in ihre erste Saison – Bernd Schneider wird Meister (25 Jahre)

14. März 2010 – vor 15 Jahren

Das erste Rennen des neuen Werksteams in der Formel 1

  • Michael Schumacher und Nico Rosberg werden von Mercedes GP PETRONAS F1 als Fahrer verpflichtet
  • Sieben Fahrer- und acht Konstrukteurs-WM-Titel seit 2014

Eine neue Ära beginnt: Das Mercedes GP PETRONAS F1 Team feiert sein Renndebüt am 14. März 2010 in Bahrain. Die Fahrerpaarung lautet Michael Schumacher und Nico Rosberg. Es ist das erste Werksteam von Mercedes-Benz in der Königsklasse des Motorsports seit den 1950er-Jahren. Seit 2012 heißt es Mercedes-AMG PETRONAS Formula One Team. Architekt des ambitionierten Formel 1-Projekts vor 15 Jahren ist der damalige Motorsportchef Norbert Haug. 2009 rüstet er das Brawn-Team mit Mercedes-Benz Triebwerken aus, Jenson Button wird Fahrerweltmeister, das Team von Ross Brawn gewinnt den Konstrukteurstitel. Zur Saison 2010 übernimmt Mercedes-Benz das gesamte Team von Ross Brawn. Die erfolgreichste Ära der Formel 1-Historie führt ab 2014 mit Lewis Hamilton und Nico Rosberg zu sieben Fahrer-WM-Titeln, acht Mal wird das Team seither Champion der Konstrukteure. Die aktuelle Saison 2025 beginnt vielversprechend: Die Mercedes-AMG PETRONAS F1 Team Fahrer George Russell und Kimi Antonelli beenden den Großen Preis von Australien in Melbourne am 16. März 2025 auf den Rängen drei und vier. Sieger ist Lando Norris, dessen McLaren ebenfalls eine Antriebseinheit von Mercedes-AMG nutzt.

17. April 1995 – vor 30 Jahren

McLaren-Mercedes: Mit Platz vier beginnt die Reise zu vier WM-Titeln

  • Erste Punkte für Mika Häkkinen im Großen Preis von Brasilien 1995
  • Drei Titel der Fahrerweltmeisterschaft für Häkkinen und Hamilton: 1997, 1998 und 2008

Erfolgreicher Start in die Ära McLaren-Mercedes: Beim Großen Preis von Brasilien zum Saisonauftakt am 17. April 1995 belegt Mika Häkkinen mit dem McLaren-Mercedes MP4/10 Platz vier. Danach führt der Weg für die neue Partnerschaft von Mercedes-Benz mit McLaren weiter nach oben. Das Team holt die Formel 1-Weltmeisterschaften 1997 und 1998 für Häkkinen als Fahrer, im zweiten Jahr kommt der Konstrukteurstitel hinzu. 2008 wird Lewis Hamilton Fahrerweltmeister. Die 1994 von Mercedes-Benz Motorsportchef Norbert Haug und McLaren-Chef Ron Dennis vereinbarte Zusammenarbeit währt über 15 Jahre. Danach liefert Mercedes-Benz weiterhin Motoren für McLaren. Seit 2010 setzt das Formel 1-Werksteam der Stuttgarter Marke die Erfolgsgeschichte mit bisher 15 WM-Titeln der Fahrer Lewis Hamilton (6) und Nico Rosberg (1) sowie des Teams (8) fort. Mit Mercedes-Benz Motoren gewinnt McLaren 2024 die Konstrukteursweltmeisterschaft. Von 1968 bis 2024 feiert McLaren 189 Siege in der Formel 1, 85 von ihnen mit Mercedes-Benz Triebwerken.

22. April 1935 – vor 90 Jahren

Luigi Fagioli gewinnt den Großen Preis von Monte Carlo 1935

  • Rudolf Caracciola wird mit dem Silberpfeil Europameister 1935, 1937 und 1938
  • Die Europameisterschaft gilt als Vorläufer der 1950 eingeführten Formel 1-Weltmeisterschaft

„Grandes Épreuves“ heißen ab den 1920er-Jahren die bedeutendsten Motorsportveranstaltungen. Aus diesen „Großen Prüfungen“ entsteht 1931 die Grand-Prix-Europameisterschaft – die jedoch 1933 und 1934 pausiert. Rennen werden dennoch ausgetragen. Ab 1934 mischt Mercedes-Benz mit dem neuen W 25 mit und gewinnt zwei der sechs Grandes Épreuves – gleichauf mit Alfa Romeo. Von 1935 bis 1939 wird der Europameister-Titel wieder vergeben, nun aber ausgeschrieben nach verschiedenen Rennformeln. Das erste Meisterschaftsrennen nach der 1934 eingeführten 750-Kilogramm-Formel findet am 22. April 1935 statt. Der italienische Rennfahrer Luigi Fagioli gewinnt es mit dem Mercedes-Benz W 25. 1935 leistet der Motor ME 25 des ersten Silberpfeils bis zu 363 kW (494 PS) bei 5.800/min aus 4.740 Kubikzentimetern Hubraum. Mercedes-Benz beherrscht die Motorsportsaison 1935. Rudolf Caracciola wird Europameister wie auch 1937 (mit dem W 125) und 1938 (mit dem W 154 für die neue, hubraumbezogene Rennformel). Im Jahr 1939 gewinnt sein Teamkollege Hermann Lang mit dem W 154 die meisten Rennen der Europameisterschaft. Nach Kriegsende startet die Marke 1954 und 1955 in der neuen Formel 1-Weltmeisterschaft, Juan Manuel Fangio wird zweimal Champion mit dem Mercedes-Benz W 196 R. 1994 kehrt Mercedes-Benz in die Formel 1 zurück und ist seither durchgehend in der Königsklasse des Motorsports vertreten: zunächst als Motorenlieferant für Sauber, McLaren sowie Brawn und seit 2010 mit einem eigenen Werksteam.

1. Mai 1955 – vor 70 Jahren

Legendärer Mille-Miglia-Sieg ist ein Höhepunkt des glänzenden Motosportjahres 1955

  • Rekord für die Ewigkeit: Moss/Jenkinson gelingt mit dem 300 SLR ein Schnitt von 157,65 km/h
  • Die Silberpfeile W 196 R und 300 SLR gewinnen in der Formel 1 und der Sportwagen-WM

1955 feiert Mercedes-Benz gleich zwei Weltmeisterschaften im Rennsport: In der Formel 1 holt Juan Manuel Fangio mit dem W 196 R den zweiten Titel in Folge. Der 300 SLR Rennsportwagen (W 196 S) bringt der Stuttgarter Marke zudem die Sportwagen-Weltmeisterschaft ein. Das herausragende Rennen ist die Mille Miglia von Brescia nach Rom und zurück auf öffentlichen Straßen: Stirling Moss und Denis Jenkinson gewinnen den vom 30. April bis 1. Mai 1955 ausgetragenen Klassiker mit der besten Zeit, die jemals in diesem Straßenrennen erzielt wird. Sie legen die 1.000 Meilen (1.600 Kilometer) in 10:07:48 Stunden zurück, der Schnitt beträgt 157,65 km/h. Zur Saison 1955 gehört aber auch im Juni der Unfall von Le Mans mit 83 Toten, darunter Mercedes-Benz Werksfahrer Pierre Levegh. Für den Rückzug der Silberpfeile aus dem Rennsport zum Ende der Saison 1955 ist das Ereignis nicht ausschlaggebend, die Entscheidung fällt bereits vorher: Ab 1956 konzentriert sich das Unternehmen auf die Entwicklung neuer Serienfahrzeuge.

15. Mai 2005 – vor 20 Jahren

Erster Sieg für Mika Häkkinen in seinem dritten DTM-Rennen

  • Poleposition, schnellste Runde und Platz eins in Spa-Francorchamps
  • Formel 1-Fahrer werten das Feld von Europas attraktivster Tourenwagenserie auf
  • Aktuelles Video: Norbert Haug über die damalige Zeit (https://www.youtube.com/watch?v=eddXk-zETio)

Er kommt, sieht und siegt: Formel 1-Doppelweltmeister Mika Häkkinen gewinnt am 15. Mai 2005 schon beim dritten Start in der DTM sein erstes Rennen auf dem Traditionskurs von Spa-Francorchamps. Am 6. November 2004 am Ende der Fan-Veranstaltung „Stars & Cars“ in Stuttgart-Untertürkheim verkündet Mercedes-Benz Motorsportchef Norbert Haug vor vielen Tausend Zuschauern: „Ich habe noch eine Überraschung für euch: Mika Häkkinen fährt 2005 DTM für Mercedes-Benz.“ Ein Formel 1-Weltmeister im Tourenwagen ist außergewöhnlich. Zudem hat der aufgrund seiner weltoffenen Art und wegen humorvoller Werbespots für die Marke bekannte und beliebte Finne seine Karriere bereits 2001 beendet. „Mika ist 2004 auf mich zugekommen und hat gefragt, ob es eine Möglichkeit gibt, für Mercedes-Benz in der DTM zu fahren“, blickt Haug in einem aktuellen Video zurück (https://www.youtube.com/watch?v=eddXk-zETio). Denn die Rennserie wird auch von den Formel 1-Fahrern intensiv verfolgt. Das Team empfängt den 20-fachen Grand-Prix-Sieger mit offenen Armen, er startet während drei Saisons mit einem AMG-Mercedes DTM-Renntourenwagen. Auch die Formel 1-Sieger Jean Alesi, David Coulthard und Ralf Schumacher fahren für Mercedes-Benz in der DTM und gehören ebenfalls zu den Publikumslieblingen.

28. Mai 2000 – vor 25 Jahren

Restart in Hockenheim: Die neue DTM sieht Bernd Schneider als Sieger

  • Mit dem AMG-Mercedes CLK DTM gewinnt der erfolgreichste DTM-Pilot seinen dritten Titel
  • Zahlreiche Fahrer- und Markentitel gehen bis zum Abschied 2018 an die Stuttgarter Marke

Das Kürzel DTM hat in Europas Motorsport einen vorzüglichen Klang. Spannende Rennen seit 1984, volle Tribünen und überzeugende TV-Quoten verheißen der damaligen Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft beste Perspektiven. Mercedes-Benz gewinnt von 1991 bis 1995 viermal die Markenmeisterschaft, Klaus Ludwig siegt zweimal und Bernd Schneider einmal in der Fahrerwertung. Doch der Einsatz technisch hochkomplexer Renntourenwagen ist sehr teuer. Weil sich bis Ende 1996 sämtliche anderen Hersteller aus der als ITC internationalisierten Meisterschaft zurückziehen, wird die DTM vorübergehend eingestellt. Vier Jahre später folgt der Paukenschlag: Unter dem Namen Deutsche Tourenwagen Masters und mit neuem Reglement startet die DTM im Jahr 2000 wieder. Einheitsteile und robuste Vier-Liter-V8-Triebwerke senken die Kosten. Die Premierensaison gewinnt Bernd Schneider, sein Teamkollege Klaus Ludwig kommt auf Platz drei. Bis 2018 holen Mercedes-Benz Fahrer achtmal den Titel, die Markenwertung geht zehnmal an AMG-Mercedes. Seit 2021 wird die DTM nach dem GT3-Reglement ausgetragen, und Mercedes-AMG holt die Meisterschaft 2021 sowie 2024. In der DTM-Saison 2025 starten zwei private Teams mit vier Fahrzeugen erneut mit dem Mercedes-AMG GT3.

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