- Zeitkapseln mit futuristischem Design und edler Anmutung
- Die schwebenden Kabinen sind Unikate für das Mercedes-Benz Museum
- Videos und Klänge begleiten die Fahrt
- Künstlerin integriert Aufzüge in die aktuelle Kunstausstellung „Moving in Stereo“
„Close-up“ – der Name der Serie des Mercedes-Benz Museums ist Programm. Jede Folge erzählt Überraschendes, Spannendes, Hintergründiges. Dazu legt sie den Spot auf Details eines Fahrzeugs, Ausstellungsexponats oder eines Elements von Architektur und Gestaltung. Diesmal im Blick: die Besucheraufzüge im Atrium.
Nr. 01/2023: Besucheraufzüge im Atrium des Mercedes-Benz Museums
Zeitmaschinen: Jeder Besuch des Mercedes-Benz Museums beginnt mit der Reise in einer silbernen Kapsel. Auf der Eingangsebene besteigen die Gäste eine von drei futuristisch designten Aufzugkabinen. Die rundum gewölbten Flächen wirken wie die Karosserie eines aerodynamisch optimierten Mercedes-Benz Rennwagens aus der Mitte des 20. Jahrhunderts. Die Türen schließen sich, dann schwebt die Kabine an der Wand des Atriums hinauf bis in 35 Meter Höhe. Nach unten leuchten dabei zwei ovale Flächen, ähnlich wie klassische Autoscheinwerfer. Die Aufzugkabinen sind Zeitmaschinen: Oben kommen die Fahrgäste im Jahr der Erfindung des Automobils 1886 an. Der Rundgang durch das Museum beginnt.
Drei Weltumrundungen: 25 Sekunden dauert die scheinbare Reise in die Vergangenheit. Jede Kabine des von thyssenkrupp gebauten Aufzugsystems befördert bis zu 25 Personen. Knapp 44 Kilometer Fahrstrecke kommen an einem besucherstarken Tag mit mehr als 4.000 Gästen zusammen, rund 8.000 Kilometer bei 225.000 Fahrten absolvierten die drei Aufzüge im Jahr 2022. Hochgerechnet etwa drei Erdumrundungen legten die drei Aufzüge zusammen seit der Eröffnung des Museums im Jahr 2006 zurück.
Edle Anmutung: Silbern glänzendes Metall außen an den Kabinen und Alcantarapolster innen geben ein edles Ambiente. Die Beleuchtung ist sanft und blendfrei aus transparenten Flächen in Boden und Dach. Die Aufzugkabinen sind absolute Unikate, sie wurden eigens für das Mercedes-Benz Museum entworfen.
Audiovisuelles Erlebnis: Durch ein breites Panoramafenster fällt der Blick während der Fahrt wie durch eine Windschutzscheibe auf die gegenüberliegenden Wände des Atriums und in Mythosräume hinein. Mit zusätzlichem Kinoerlebnis: Während des Transports sind auf den Wandflächen kurze Videos zu sehen. Sie kommen aus Projektoren, die oben in die Aufzüge eingebaut sind. So schweben die bewegten Bilder stets perfekt auf gleicher Höhe mit den Kabinen in die Höhe. Gezeigt werden 30 verschiedene Ausschnitte historischer Aufnahmen aus der Markengeschichte von Mercedes-Benz. Die Szenen reichen von der Produktion bis zum Motorsport. Begleitet wird das visuelle Erlebnis von Geräuschen von Fahrzeugantrieben aus der Chronik der Mobilität.
Tanz der Technik: Die Architekten des Mercedes-Benz Museums, Ben van Berkel und Carolin Bos vom Architekturbüro UNStudio, beschreiben im Eröffnungsjahr 2006 das Zusammenwirken aus Aufzugfahrten und Videoprojektionen als bewegtes Gesamtkunstwerk: „Wenn die drei Aufzüge diesen Tanz simultan aufführen, wird das Atrium mit seinen gewaltigen Betonbögen von flackernden Farben erfüllt.“ (“When the three elevators perform this dance simultaneously, the atrium, with its massive concrete arches, is alight with flickering colours.”)
Konstruktive Transparenz: Normalerweise fahren Personenaufzüge in einem Schacht, der von außen nicht sichtbar ist. Im Atrium des Museums gleiten die aufwendig gestalteten Kabinen dagegen rundum sichtbar die Wände hinauf und hinab. So zeigen sie ein hohes Maß an Transparenz. Zu erkennen sind auch die 14 Seile, die Kabinen und Gegengewichte bewegen.
Kunst in Bewegung: Eine besondere Rolle nehmen die drei Aufzüge während der aktuellen Sonderausstellung „Moving in Stereo – Highlights der Mercedes-Benz Art Collection“ ein, die das Mercedes-Benz Museum noch bis zum 11. Juni 2023 zeigt. Eigens dafür hat die Künstlerin Florina Leinß ihr Werk „drops“ für das Mercedes-Benz Museum erstellt. Es besteht aus farbigen, transluzenten Folien auf den Kabinen, den Schutzwehrungen rund um die Aufzugsgruben sowie auf den Gegengewichten. „drops“ setzt die Aufzüge und ihre Infrastruktur während der Sonderausstellung in einen neuen ästhetischen Kontext.
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