• 2003: Weltpremiere des T-Modells der Mercedes-Benz E-Klasse Baureihe 211 (20 Jahre)
  • 1903: Auslieferung des ersten Mercedes-Simplex 60 PS an Emil Jellinek (120 Jahre)
  • 1998: Serienanlauf für die Mercedes-Benz A-Klasse mit ESP® (25 Jahre)
  • 1933: Weltneuheit Trapezlenkervorderachse auf der IAMA (90 Jahre)
  • 1893: Patentanmeldung der Achsschenkellenkung durch Carl Benz (130 Jahre)
  • 1998: CLK Cabriolet und E 55 AMG T-Modell auf dem Automobilsalon Genf (25 Jahre)

Mercedes-Benz, der älteste Automobilhersteller der Welt, erfindet seit 1886 das Automobil immer wieder neu. Damit setzt die Marke kontinuierlich Maßstäbe und begleitet auch den gesellschaftlichen Wandel. Entsprechend reich an Ereignissen und Geschichten ist die Historie des Unternehmens. Hier kurz notiert: wichtige Jubiläen und Meilensteine aus der Chronik.

5. bis 20. Januar 2003 – vor 20 Jahren

Weltpremiere des T-Modells der Mercedes-Benz E-Klasse Baureihe 211

  • Zahlreiche technische Innovationen wie das Intelligent Light System
  • Spitzenmodelle E 500, E 500 4MATIC und E 55 AMG
  • Rund 240.000 Fahrzeuge werden bis 2009 gebaut

Auf der North American International Auto Show in Detroit (NAIAS) stellt Mercedes-Benz im Januar 2003 das T-Modell der E-Klasse der Baureihe 211 vor. Auf den Markt kommt diese zweite Karosserievariante der Baureihe im März. Zu den technischen Innovationen gehören zum Beispiel die elektrohydraulische Bremse Sensotronic Brake Control (SBC™) mit Stau- und Anfahrassistent, das Luftfedersystem AIRMATIC DC, adaptive Frontairbags und Gurtkraftbegrenzer sowie eine Heckklappe, die sich auf Knopfdruck öffnet oder schließt. Das EASY-PACK System umfasst eine Reihe praktischer Lade- und Verstaulösungen. Das Fassungsvermögen des Kofferraums beträgt 690 bis 1.950 Liter (VDA-Messmethode). Topvarianten des T-Modells sind zunächst der E 500, der E 500 4MATIC sowie der E 55 AMG. 2009 wird das T-Modell der Baureihe 211 von der Nachfolgegeneration abgelöst. Insgesamt werden rund 240.000 Fahrzeuge gebaut.

Mercedes-Benz T-Modell der E-Klasse Baureihe 211. Diese Karosserievariante feiert 2003 ihre Weltpremiere auf der North American International Auto Show (NAIAS) in Detroit. (Fotosignatur der Mercedes-Benz Classic Archive: A2002F7300)
Mercedes-Benz T-Modell der E-Klasse Baureihe 211. Diese Karosserievariante feiert 2003 ihre Weltpremiere auf der North American International Auto Show (NAIAS) in Detroit. (Fotosignatur der Mercedes-Benz Classic Archive: A2002F7300)

17. Februar 1903 – vor 120 Jahren

Auslieferung des ersten Mercedes-Simplex 60 PS an Emil Jellinek

  • Die Kunden schätzen die Kombination aus Leistung und Luxus
  • Sportvarianten sind sehr erfolgreich im Motorsport
  • Mehr Hubraum und innovative Technik zum Steuern der Zylinderfüllung

Ab Frühjahr 1903 ist der Mercedes-Simplex 60 PS das neue Topmodell der Daimler-Motoren-Gesellschaft (DMG). Der Vertriebspartner Emil Jellinek mit Sitz in Nizza erhält am 17. Februar 1903 das erste Fahrzeug. Nicht nur seine Kunden sind überzeugt von der Kombination aus Leistung und Luxus: Er übernimmt später ein Fahrzeug in den eigenen Fuhrpark, das er 1907 mit einer hochkomfortablen Reisewagenkarosserie versehen lässt. Diese exklusive Ausführung steht heute im Mercedes-Benz Museum und ist ein Glanzstück der damaligen Epoche. Der Hochleistungsmotor prädestiniert den Typ 60 PS für den Motorsport, dann mit Sportkarosserien ausgestattet. Zwei der großen Erfolge: während der „Woche von Nizza“ des Jahres 1903 der Doppelsieg von Otto Hieronimus und Wilhelm Werner beim Bergrennen Nizza–La Turbie sowie der Gewinn des Meilenrennens durch Hermann Braun mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 116,9 km/h. Den größten Erfolg erzielt Camille Jenatzy mit dem Gewinn des 4. Gordon-Bennett–Rennens am 2. Juli 1903 in Irland. Für die Leistungssteigerung im Vergleich zum ein Jahr zuvor präsentierten Mercedes-Simplex 40 PS sorgen die Hubraumvergrößerung des Vierzylinders auf 9,3 Liter sowie eine innovative Zylinderfüllung mit hängenden Ventilen für den Einlassvorgang und einer unten liegenden Nockenwelle. Das erste Fahrzeug mit dieser Technik ist bereits im Januar 1903 der Typ 18/22 PS.

Mercedes-Simplex 60 PS aus dem Jahr 1903 in der Ausführung als Phaeton. (Fotosignatur der Mercedes-Benz Classic Archive: 6946)
Mercedes-Simplex 60 PS aus dem Jahr 1903 in der Ausführung als Phaeton. (Fotosignatur der Mercedes-Benz Classic Archive: 6946)

9. Februar 1998 – vor 25 Jahren

Serienanlauf für die Mercedes-Benz A-Klasse mit ESP®

  • Die A-Klasse etabliert das innovative Assistenzsystem in der Großserie
  • Stabilisierung des Fahrzeugs durch elektronisch gesteuerte Bremseingriffe
  • Auslieferungsstart nach drei Monaten Produktionsunterbrechung in Rastatt

Die ersten serienmäßig mit ESP® ausgerüsteten Fahrzeuge der A-Klasse (Baureihe 168) verlassen am 9. Februar 1998 das Montageband in Rastatt. Das Elektronische Stabilitäts-Programm kann in kritischen Situationen das Fahrzeug durch gezielte Bremseingriffe stabilisieren. Seine Weltpremiere feiert das Assistenzsystem 1995 in der Mercedes-Benz S-Klasse. Der „Elchtest“ löst branchenweit eine zügige Verbreitung dieser Technik auch in kleineren Fahrzeugklassen aus: Nachdem im Oktober 1997 eine A-Klasse bei einem nicht standardisierten Ausweichmanöver umkippt, verfügt das Unternehmen einen Produktionsstopp und führt als eine von mehreren Maßnahmen serienmäßig das ESP® ein. Drei Monate später erhalten die ersten Kunden die damit ausgestatteten Fahrzeuge . Alle zuvor ausgelieferten A-Klassen werden entsprechend modifiziert. Danach stattet Mercedes-Benz alle Pkw mit diesem wichtigen Assistenzsystem aus. Zahlreiche Hersteller folgen dem Beispiel. Mittlerweile ist ESP® in vielen Ländern Zulassungsvoraussetzung.

Mercedes-Benz A-Klasse (Baureihe 168). Ausweichmanöver des unter anderem mit dem Elektronischen Stabilitäts-Programm ESP® ausgestatteten Fahrzeugs. Foto aus dem Jahr 1997. (Fotosignatur der Mercedes-Benz Classic Archive: A97F5863)
Mercedes-Benz A-Klasse (Baureihe 168). Ausweichmanöver des unter anderem mit dem Elektronischen Stabilitäts-Programm ESP® ausgestatteten Fahrzeugs. Foto aus dem Jahr 1997. (Fotosignatur der Mercedes-Benz Classic Archive: A97F5863)

11. bis 23. Februar 1933 – vor 90 Jahren

Weltneuheit Trapezlenkervorderachse auf der IAMA

  • Das Premierenfahrzeug ist der auf der Fachmesse präsentierte Mercedes-Benz 380 (W 22)
  • Die überzeugende Konstruktion wird zum neuen Branchenstandard
  • Zwei weitere Fahrzeugneuheiten mit jeweils anderer Vorderachskonstruktion

Der Mercedes-Benz 380 (W 22) ist eine der Neuheiten der damaligen Daimler-Benz AG auf der Internationalen Auto- und Motorrad-Ausstellung (IAMA) 1933 in Berlin. Seine Vorderachskonstruktion wird zum weltweiten neuen Standard im Automobilbau: die Trapezlenkervorderachse. Sie hat einzeln gefederte Räder und auf beiden Seiten zwei parallele, trapezförmige Querlenker sowie eine reibungsfreie, wartungsfreie, senkrecht stehende Schraubenfeder. Sie kommt in verschiedenen Mercedes-Benz Personenwagen sowie in Rennwagen zum Einsatz. Das Prinzip überzeugt mit Fahrkomfort und Sicherheit, sodass es zahlreiche weitere Hersteller aufgreifen.

Vorderachse des Mercedes-Benz 380 (W 22, 1933 bis 1934), Detailaufnahme. Die Konstruktion wird zum weltweiten neuen Standard im Automobilbau: die Trapezlenkervorderachse. Sie hat einzeln gefederte Räder und auf beiden Seiten zwei parallele, trapezförmige Querlenker sowie eine reibungsfreie, wartungsfreie, senkrecht stehende Schraubenfeder. Diese Achse kommt in verschiedenen Mercedes-Benz Personenwagen sowie in Rennwagen zum Einsatz. Das Prinzip überzeugt mit Fahrkomfort und Sicherheit, und zahlreiche Hersteller greifen es auf. (Fotosignatur der Mercedes-Benz Classic Archive: 14504)
Vorderachse des Mercedes-Benz 380 (W 22, 1933 bis 1934), Detailaufnahme. Die Konstruktion wird zum weltweiten neuen Standard im Automobilbau: die Trapezlenkervorderachse. Sie hat einzeln gefederte Räder und auf beiden Seiten zwei parallele, trapezförmige Querlenker sowie eine reibungsfreie, wartungsfreie, senkrecht stehende Schraubenfeder. Diese Achse kommt in verschiedenen Mercedes-Benz Personenwagen sowie in Rennwagen zum Einsatz. Das Prinzip überzeugt mit Fahrkomfort und Sicherheit, und zahlreiche Hersteller greifen es auf. (Fotosignatur der Mercedes-Benz Classic Archive: 14504)

28. Februar 1893 – vor 130 Jahren

Patentanmeldung der Achsschenkellenkung durch Carl Benz

  • Wesentliche Voraussetzung für den Betrieb des vierrädrigen Automobils
  • Die Kippgefahr des Fahrzeugs in Kurven wird entscheidend reduziert
  • Erste Fahrzeuge mit Achsschenkellenkung sind Victoria und Vis-à-Vis von Benz & Cie.

Die Achsschenkellenkung ist eine der wichtigsten Innovationen in der Frühzeit des Automobils. Carl Benz meldet die Konstruktion am 28. Februar 1893 beim Kaiserlichen Patentamt an (DRP-Nr. 73515, ausgegeben am 14. März 1894), eine „Wagen-Lenkvorrichtung mit tangential zu den Rädern zu stellenden Lenkkreisen“. Damit schafft er eine wesentliche Voraussetzung zum sicheren Betrieb eines vierrädrigen Automobils: Die Kippgefahr in Kurven ist im Vergleich zur Drehschemellenkung aus dem Kutschenbau entscheidend reduziert. Die neue Konstruktion kommt erstmals im Modell Victoria zum Einsatz, dem ersten vierrädrigen Motorwagen von Benz & Cie. nach dem dreirädrigen Patent-Motorwagen, und schafft die Voraussetzung für das erste Großserienautomobil der Welt, das 1894 vorgestellte Benz Motor-Velociped „Velo“.

Achsschenkellenkung von Carl Benz. Grafikseite aus der Patentschrift Nr. 73515, angemeldet am 28. Februar 1893 und ausgegeben am 14. März 1894. Die Erfindung ist eine wesentliche Voraussetzung zum sicheren Betrieb eines vierrädrigen Automobils: Die Kippgefahr in Kurven ist im Vergleich zur Drehschemellenkung aus dem Kutschenbau entscheidend reduziert. (Fotosignatur der Mercedes-Benz Classic Archive: 2006DIG643-3)
Achsschenkellenkung von Carl Benz. Grafikseite aus der Patentschrift Nr. 73515, angemeldet am 28. Februar 1893 und ausgegeben am 14. März 1894. Die Erfindung ist eine wesentliche Voraussetzung zum sicheren Betrieb eines vierrädrigen Automobils: Die Kippgefahr in Kurven ist im Vergleich zur Drehschemellenkung aus dem Kutschenbau entscheidend reduziert. (Fotosignatur der Mercedes-Benz Classic Archive: 2006DIG643-3)

5. bis 15. März 1998 – vor 25 Jahren

CLK Cabriolet und E 55 AMG T-Modell auf dem Automobilsalon Genf

  • Das viersitzige CLK Cabriolet ist als Ganzjahresfahrzeug ausgelegt
  • Hohe Sicherheit und zahlreiche Komfortmerkmale
  • Der E 55 AMG ist das erste T-Modell von AMG der Baureihe 210

Der Genfer Automobilsalon ist im Jahr 1998 ein wichtiger Premierenschauplatz für Mercedes-Benz: Die Marke präsentiert der Weltöffentlichkeit erstmals das CLK Cabriolet (Baureihe 208) sowie den E 55 AMG (Baureihe 210) als T-Modell. Das neue viersitzige Cabriolet der Marke basiert auf dem ein Jahr zuvor vorgestellten CLK Coupé. Die Entwicklung einer offenen Version ist von Beginn an vorgesehen und somit in der Entwicklung berücksichtigt, was sich positiv auf Gewicht und Kosten auswirkt. Als Überschlagschutz kommen die automatisch herausfahrenden hinteren Kopfstützen zum Einsatz, die sich bereits beim Cabriolet der Baureihe 124 bewährt haben. Zur hohen Gesamtqualität trägt das gefütterte Verdeck mit seiner hervorragenden Geräusch- und Temperaturisolierung sowie einer Glasheckscheibe bei. Die elektrohydraulische Verdeckbetätigung komplettiert das CLK Cabriolet als Ganzjahresfahrzeug. Der E 55 AMG ist das erste T-Modell von AMG dieser Baureihe; die Limousine gibt es bereits zuvor als E 50 AMG. Die Neuheit mit dem V8-Motor M 113 E 55 bietet 260 kW (354 PS) und ein Drehmoment von 530 Newtonmetern.

Mercedes-Benz Cabriolet der CLK-Baureihe 208. Arbeiten am Fahrzeugdesign während der Entwicklung. Das fertige Fahrzeug feiert seine Weltpremiere auf dem Automobilsalon in Genf im März 1998. (Fotosignatur der Mercedes-Benz Classic Archive: F98F1116-29)
Mercedes-Benz Cabriolet der CLK-Baureihe 208. Arbeiten am Fahrzeugdesign während der Entwicklung. Das fertige Fahrzeug feiert seine Weltpremiere auf dem Automobilsalon in Genf im März 1998. (Fotosignatur der Mercedes-Benz Classic Archive: F98F1116-29)

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