Stuttgart. Mercedes-Benz, der älteste Luxusautomobilhersteller der Welt, erfindet seit 1886 das Automobil immer wieder neu. Damit setzt die Marke kontinuierlich Maßstäbe und begleitet auch den gesellschaftlichen Wandel. Entsprechend reich an Ereignissen und Geschichten ist die Historie des Unternehmens. Hier kurz notiert: wichtige Jubiläen und Meilensteine aus der Chronik.
Juli 1947 – vor 75 Jahren
Mit dem 170 V startet Mercedes-Benz in die erfolgreiche Nachkriegsepoche
- Wiederanlauf der Produktion dieses Vorläufers der E-Klasse
- Wichtiges Aufbruchssignal in einer schwierigen Zeit
- Die ursprünglich 1936 vorgestellte Baureihe W 136 ist vom Start weg ein Verkaufsschlager
Es erfordert Mut, Geschick und organisatorische Glanzleistungen, um nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wieder mit der Automobilproduktion zu beginnen. Denn Fertigungsanlagen sind zerstört, und Material ist rar. Mercedes-Benz geht den ersten Schritt zügig und fertigt ab Mai 1946 zunächst dringend benötigte Pritschenwagen und Krankenwagen auf Basis des 170 V (W 136). Ein gutes Jahr später geht es weiter: Ab Juli 1947 nimmt das Unternehmen erneut die Produktion der viertürigen Limousine auf – ein wichtiges Signal weiterer Normalität. Das Fahrzeug wird bis 1949 das einzige Pkw-Modell im Mercedes-Benz Typenprogramm sein. Schon vor dem Krieg ist dieses 1936 vorgestellte Vorläuferfahrzeug der E-Klasse ein großer Erfolg: Die technisch fortschrittliche und
optisch moderne Limousine ist der bis dahin erfolgreichste Personenwagen der Marke. Insgesamt werden 140.415 170 V gefertigt.
13. Juli 1992 – vor 30 Jahren
Zwölf Zylinder markieren die Spitze des SL der Baureihe R 129
- 290 kW (394 PS) und ein Drehmoment von 570 Newtonmetern
- Nur der seitliche Schriftzug unterscheidet den 600 SL von den anderen Modellen
- Mit einem Preis von 217.740 DM ein hochexklusives Luxusobjekt
Ein seidiger, turbinenähnlicher Lauf: Der Zwölfzylindermotor gilt als Krone des Verbrennungsmotorenbaus und als Triebwerk der Wahl für luxuriöse Sportwagen. Das ausgeglichene Verhältnis von Schwingungen und Vibrationen macht es möglich. Mercedes-Benz stellt im Juli 1992 den 600 SL mit dieser begehrten Motorisierung vor – nachdem es bereits seit 1991 die S-Klasse mit Zwölfzylindermotor gibt. Dieser trägt die interne Bezeichnung M 120 und entwickelt aus einem Hubraum von 5.987 Kubikzentimetern eine Leistung von 290 kW (394 PS) und ein Drehmoment von 570 Newtonmetern. Äußerlich ist das neue SL-Spitzenmodell nur am „V12“-Schriftzug neben den seitlichen Lüftungsfinnen erkennbar. Die Modifikationen unter der Karosserie hingegen sind immens und reichen bis in den Rohbau hinein. Stärkere Bremsen sorgen für eine adäquate Verzögerung. Der Preis sowie die sehr umfangreiche Serienausstattung spiegeln den Aufwand: Der 600 SL kostet bei seiner Premiere 217.740 DM – rund 64.000 DM mehr als ein 500 SL. Vom SL 600, wie er ab 1993 heißt, entstehen bis 2001 insgesamt 11.089 dieser hochexklusiven Fahrzeuge – längst gesuchte Sammlerstücke.
25. Juli bis 9. August 1992 – vor 30 Jahren
Eine internationale Bühne für die Elektromobilität im Jahr 1992 in Barcelona
- Eine Flotte von zwölf Mercedes-Benz 100 E begleitet die Olympischen Sommerspiele
- Erprobung des Elektroantriebs unter Realbedingungen
- Äußerlich entsprechen die Innovationsträger dem Serienfahrzeug MB 100
Dem Mercedes-Benz 100 E ist 1992 eine große Aufgabe zugedacht: Während der Olympischen Sommerspiele in der spanischen Großstadt kommt eine Flotte von zwölf Elektrokleinbussen und -transportern zum Einsatz, teilweise versehen mit Sonderaufbauten für Zeitnahme und Fernsehen. Der MB 100 E dient der Erprobung des Elektroantriebs und stellt seine Alltagstauglichkeit parallel auch beim Großversuch auf Rügen unter Beweis, der von 1992 bis 1996 durchgeführt wird. Äußerlich entspricht er dem serienmäßigen MB 100. Die technischen Daten: 36 kW Motorleistung, eine wartungsfreie Bleibatterie mit 120 Ah Kapazität, Bremssystem mit Rekuperation und eine Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h – alles sehr bemerkenswert für die damalige Zeit. Heutige und künftige Elektrofahrzeuge von Mercedes-Benz Vans setzen abermals Maßstäbe als lokal emissionsfreie Fahrzeuge für luxuriöse Business- und Freizeitmobilität sowie den Nutzeinsatz.
31. Juli 1992 – vor 30 Jahren
Eine Million Fahrzeuge von Mercedes-Benz mit Airbag
- Weltpremiere dieses wegweisenden Systems der passiven Sicherheit in 1981
- Das Jubiläumsfahrzeug ist eine S-Klasse der Baureihe 126
- Eine kontinuierliche Innovationskette bis heute
Es ist ein wichtiger Meilenstein: Im Werk Sindelfingen läuft am 31. Juli 1992 der einmillionste Personenwagen von Mercedes-Benz mit Airbag vom Band. Das weltweit erste Serienfahrzeug mit diesem wichtigen System der passiven Sicherheit ist 1981 die S-Klasse der Baureihe 126. Sie hat ein kombiniertes System aus Fahrerairbag und Gurtstraffer. Weitere Baureihen folgen – und weitere Entwicklungen. Beispielsweise der Beifahrerairbag feiert seine Weltpremiere im September 1987 in den Limousinen und Coupés der S-Klasse. Die jüngste Innovation der Marke auf diesem Gebiet ist der 2020 präsentierte Frontalairbag für Fondpassagiere. Die Airbagentwicklung bei Mercedes-Benz beginnt bereits im Jahr 1966, das entsprechende Patent (DE 21 52 902 C2) meldet das Unternehmen im Oktober 1971 an. Die gesamte Automobilbranche greift diese Innovation aufgrund ihrer fundamentalen Bedeutung für die Sicherheit der Insassen rasch auf.
Herbst 2002 – vor 20 Jahren
Das Mercedes-Benz Classic Magazin feiert Geburtstag
- 2002 erschien das erste Mercedes-Benz Classic Magazin
- Das aktuelle Heft ist eine fröhliche Geburtstagsparty in Text und Bild
- Erhältlich im Abonnement, im Shop des Mercedes-Benz Museums und online unter www.mercedes-benz.com/de/lifestyle/classic-magazin/leser-abonnementservice
Was, schon 20 Jahre alt? 2002 erscheint das Mercedes-Benz Classic Magazin zum ersten Mal. Und ist 2022 so frisch wie damals. 20 Jahre Mercedes-Benz Classic Magazin, das sind 20 Jahre gedruckte und gelebte Leidenschaft für Kunstwerke auf vier Rädern, für automobiles Kulturgut mit dem Stern, für Klassiker, Klassiker der Zukunft und Youngtimer. Für Abonnenten in momentan 84 Ländern der Erde, für Clubmitglieder und für Fans. Mit der aktuellen Geburtstagsausgabe verneigt sich das Magazin vor seinen Fans und Lesern – und überreicht dazu ein Heft mit einer ganz besonderen, golden veredelten Titelseite: Sie ist passend zum Anlass gestaltet von Professor Peter Pfeiffer, dem früheren Designchef von Mercedes-Benz. Weitere Gratulanten folgen auf den ersten Seiten, unter anderem Marcus Breitschwerdt, der neue Leiter von Mercedes-Benz Classic. Die „20“ blitzt in fast jedem Beitrag dieses Hefts auf, das sich mit seinen Texten und Fotos so dicht an den Fans der Klassiker mit Stern bewegt.
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